Sprachkino

Buch und experimentelle Animationsfilme

Sprachkino untersucht die Grundlagen der Interaktion zwischen theoretischer Sprache und bildlich-filmischen Darstellungen. Es analysiert, wie in theoretischer Sprache auf der einen Seite und in Bild/Film auf der anderen Seite Bedeutung hergestellt und welche Beziehungen zwischen beiden Medien entstehen: Unter welchen Umständen sehen wir zwischen Bilder/Filmszenen und theoretischen Texten eine Verbindung? Wann verstehen wir Bilder/Filmszenen als Kommentar zum Text? Wann als Übersetzung? Unter welchen Umständen erzeugt die Kombination von beidem einen neuen Sinn, wann ist sie langweilig? Sprachkino untersucht diese Fragen mit Hilfe einer Serie von experimentellen Animationsfilmen.

 

Über die Filme:

Die Filme erproben unterschiedliche Formen sich mit Animationsfilm auf kurze Passagen aus philosophischen Originaltexten zu beziehen. Dabei spielt der Satz als Referenzpunkt eine große Rolle. So lässt sich eine enge Beziehung zwischen text und Film herstellen, wenn der Film sich metaphorisch auf das Prädikat bezieht. Als interessant werden die Filme aber gerade dann wahrgenommen, wenn sie dem Text widersprechen oder eine überraschende Qualität hinzufügen: Etwa eine Zärtlichkeit einer Berührung, die das Wort verstehen adressiert. diese Zärtlichkeit wird dann Hinweis verstanden, dass ein wirkliches Verstehen vielleicht mit einer Zärtlichkeit gegenüber dem zu Verstehenden verbunden sein sollte.

 

Über das Buch:

Das Buch untersucht die Beziehung zwischen Sprachlichkeit und Bildlichkeit auf einer theoretischen Ebene und interpretiert die Erfahrungen mit den Filmen. Inwiefern kann ein Bild/eine Filmszene sich auf abstrakter Sprache beziehen? Und, umgekehrt, auf welcher Ebene hat die abstrakte, etwa philosophische Sprache etwas Bildhaftes?

Mit Verweis auf linguistische, zeichen- und bildtheoretische Konzepte spürt Sprachkino der Konstruktion von Bedeutung in Bild und Sprache nach. Auf dieser Grundlage »übersetzt« ihre empirische Untersuchung Ausschnitte aus philosophischen Originaltexten von Autoren wie Foucault, McLuhan oder Wittgenstein nach verschiedene Methoden in Animationsfilme. Die Filme werden als Forschungswerkzeug eingesetzt, das Bezugsweisen zwischen Text und Film untersucht.

Die Arbeit zeigt, warum das asymmetrische Verhältnis zwischen bildlicher und sprachlicher Information nie ganz aufgeht und notwendigerweise immer einen paradoxen Anteil enthält, gleichzeitig aber mit der Grundlage aller Sinnproduktion eng verbunden ist.

Sprachkino basiert auf einer Dissertation aus dem Bereich Artistic Research. Es Buch mit DVD ist bei Merz & Solitude erschienen und kann über den Buchhandel oder bei mir bestellt werden.

Eine Zusammenfassung einiger Erkenntnisse aus dieser Arbeit finden sich im Artikel: Im Wunderland – Die Entstehung von Sinn und Unsinn bei der Visualisierung von Philosophie.